Elektrolytisches Polieren

Das Verfahren

Das Elektropolieren von Werkstücken aus Metall ist ein Feinstbearbeitungsverfahren und stellt vereinfacht die Umkehrung des galvanischen Prozesses dar. Beim Galvanisieren wird eine Metallschicht auf die Werkstücke aufgetragen. Beim Elektropolieren wird dagegen von der Oberfläche der anodisch geschalteten Werkstücke, unter Einwirkung eines werkstoffspezifischen Elektrolyten und einer äußeren Gleichstromquelle, Material abgetragen.

Der Abtrag erstreckt sich bevorzugt auf die Mikrorauheiten. Die Oberfläche der zu elektropolierenden Werkstücke wird im Mikrobereich glatt und werk- stoffabhängig auch meist glänzend. Strukturen im Makrobereich bleiben erhalten, werden aber an ihrer Oberfläche unabhängig von der Form geglättet und verrundet.

Kanten und Ecken werden stärker abgebaut, was eine zuverlässige Fein- und Feinstentgratung im gesamten Oberflächenbereich bewirkt (Elektrochemisches Entgraten).

Die Ergebnisse sind mit hoher Genauigkeit reproduzierbar, so dass auch eng tolerierte Werkstückbereiche sicher zu bearbeiten sind.

Mit dem Elektropolieren lassen sich keine ideal spiegelebenen Werkstück-Oberflächen erzielen. Es verbleibt eine „Makrowelligkeit", die nicht unterschritten werden kann. Sie ist abhängig von der Ausgangsrauhigkeit der Werkstückoberflächen und dem Kristallgefüge des Werkstücks (Grob- oder Feinkorn). Abhängig von der Bearbeitungszeit wird die Aus- gangsrauhigkeit durch das Elektropolieren um 20 - 50 % reduziert.